Die Gemüter in den USA erhitzen sich an folgender Debatte: Gehört
Peyton Manning zu den besten Quarterbacks aller Zeiten?
Grob skizziert lassen sich die Debatierenden in zwei Gruppen einteilen:
Die eine Gruppe ist der Meinung, dass eine Sportler Finalspiele gewinnen muss,
um als der Beste in die Geschichtsbücher einzugehen.
Oder wie es Terrell Suggs, Outside Linebacker der Baltimore Ravens,
einmal prägnat zusammenfasste: „Kings
needs Rings.“ Nur wer wie Tiger Woods, Joe Montana und Michael Jordan Trophäen
sammelt, wie andere Briefmarken, der kann sich als einer der besten bezeichnen.
Eine etwas verkürzte Sichtweise, die aber viel Zuspruch findet, vor
allem weil sie von einer sehr simplen Berechnungsmethode lebt: Wer mehr die
meisten Meisterschaften gewinnt ist der Beste.
Bei Joe Montana gibt es sicher wenig Widerspruch. Doch Terry Bradshaw
hat, wie Montana viermal den Super Bowl gewonnen: Ist Bradshaw deswegen der
zweitbeste Quarterback aller Zeiten? – Wohl eher nicht.
Deswegen denkt die zweite Gruppe in der Debatte „Wer ist der beste QB
aller Zeiten“, dass ein Spieler mehr braucht als nur Ringe, denn was wäre die
Liste ohne Dan Marino?
Marino warf 16 Jahre lang den Ball für die Miami Dolphin, wurde in
seinen ersten zehn Jahren neunmal zum NFL Pro Bowl eingeladen und brach mehrere
Rekorde, u.a. den für die meisten gepassten Yards (5.084), der erst 27 Jahre
später von Drew Brees gebrochen wurde.
Wenige Tage vor dem Super Bowl nimmt die Debatte wieder Fahrt auf. Denn
viele Fragen sich: Gehört Peyton Manning von den Denver Broncos zu den besten
Quarterbacks aller Zeiten, obwohl er nur einen Ring hat, am Sonntag vielleicht
zwei? Und wenn Meisterschaften nicht entscheidend sind, was dann?
Kürzlich wurde Peyton Manning selbst gefragt, was er von der Debatte
hält. Der amerikanische Sportjournalist Dan Patrick fragte Manning: „Wie misst du Größe bei Quarterbacks?“
und lockte den sonst so reservierten und stillvollen Broncos Werfer aus der
Reserve.
„Ja… .
Ich… ich weiß nicht… . Ich hab keine Liste“, sagte Manning und führte
weiter aus, dass es immer schmeichelhaft ist, wenn jemand in der Diskussion
überhaupt erwähnt werde.
„Ich
habe meine Lieblings-Quarterbacks aus verschiedenen Gründen. […] Wenn ich den den
besten Quarterback aller Zeiten konstruieren könnte, dann würde ich ihm John
Elways Arm geben,“ Brett Favres und Troy Aikmanns Lauf-Fähigkeit,
Dan Marinos schnellen Wurf, Joe Montans Ruhe in den letzten zwei Minuten.
„So
würde ich zumindest den besten Quarterback konstruieren.“
Was meinst Du? Hat Peyton Manning recht? Oder zählen nur Ringe?
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