Seine Explosivität
war verloren. Seine Knieverletzung erschwerte ihm zunehmend das Laufen, wodurch
er auch sein Überraschungsmoment verlor. Kritiker behaupten, für die
chaotischen Philadelphia Eagles habe es noch gereicht. Bei besseren
Mannschaften würde es schwerer werden. Doch dem muss widersprochen werden. Robert
Griffin III, Quaterback der Washington Redskins, konnte am letzten Sonntag
gegen die Eagles beweisen, dass er Spiele gewinnen kann ohne seine Laufstärke
auszuspielen.
„That’s why
they call me quaterback.”
Sicherlich:
Ein wichtiges Element der Redskins-Taktik war durch die Knieverletzung
eliminiert. Aber die Mannschaft aus der amerikanischen Hauptstadt zeigte nicht
zum ersten Mal diese Saison, das sie sich schnell umstellen kann.
RGIII verletzte sich im Spiel gegen die Baltimore Ravens und musste das Spiel
vorzeitig verlassen. Seine Vertretung, Rookie QB Kirk Cousins, der 102. Pick im
diesjährigen NFL Draft, sprang ein und entschied das Spiel in großer Manier –
wir berichteten. Eine Woche später, die Nr. 1 RGIII setzte noch verletzt aus, da
lief Cousins das erste
Mal mit der Startelf auf. Mit dem Sieg gegen die Cleveland Browns steigerte
Cousins seinen Marktwert und bewarb sich für höheres. Die Story des Tages war
die Leistung des Rookie Werfers. Aber viel spannender war, dass die Redskins
sich so gut auf den neuen QB einstellen konnten. Das zeigt, dass Cheftrainer Mike
Shanahan seine jungen Spieler nicht in ein taktisches Korsett zwingt, sondern
Bill-Belichick-New-England-Patriots ähnlich den Spielplan auf die speziellen
Fähigkeiten seiner Stammspieler abstimmt. Und das sah man wieder am letzten
Sonntag gegen die Eagles. RGIII konnte nicht rennen, also wurde nicht gerannt. Auf
die Frage, ob es schwer war sich auf die neue Strategie einzustellen,
antwortete der Heisman-Trophy-Sieger von 2011 selbstbewusst: „It’s not running
quaterback […]. It’s quaterback.“ Die Umstellung sei kein Problem für ihn, so
Griffin weiter. „That’s why they call me quaterback.”
Die Playoffs beginnen schon diesen
Sonntag
Für die
Redskins wie für die New York Giants, die Dallas Cowboys, Minnesota Vikings
beginnen die Playoffs schon diese Woche Sonntag, dem
letzten Spieltag der regulären Saison. Mit einem Sieg gegen die Cowboys setzen
sich die Redskins von den Giants sicher ab, egal wie die anderen Begegnungen
ausgehen und würden das erste Mal seit 1999 wieder als erster in der NFC East die Saison beenden. Mit einer
Niederlage der Redskins und einer Niederlage der Chicago Bears und einer
Niederlage der Vikings wäre die Mannschaft aus Washington ebenfalls in den Playoffs.
Momentum bleibt auf Seiten der
Redskins
Doch es ist
anzunehmen, dass die Redskins das letzte Spiel für sich entscheiden. Sie hätten
dann nach einer 3 zu 6 Bilanz am Anfang
dann sieben Spiele in Folge gewonnen. Für die Playoffs wäre das Team von
Mike Shanahan gut aufgestellt: Jung und unerfahren hätten sie gegen
kampferprobte Mannschaften einen Nachteil, den sie aber durch Willen,
Unerschrockenheit und Explosivität ausgleichen. Wenn RIII wieder 100% gesund
ist und Pierre Garçon und Alfred Morris weiterhin spektakulär um jeden Meter
kämpfen und die Verteidigung weiterhin solide spielt, dann können die Redskins
weit kommen. Dieser prognostizierte Playoff-Lauf impliziert natürlich viele „wenns“,
aber Momentum bleibt auf Seiten der Redskins.
mh
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen